Der junge Mann aus gutem Hause hat eine gute Ausbildung genossen. Das goutieren die vielen anderen Menschen aus gutem Hause. Sie funktionieren daher genauso wie es vorgesehen war: Jeder sucht aus dem norwegischen Plagiat genau das raus, was ihm oder ihr als Feindbild in den Kram passt.
So finden die Feministinnen seinen Frauenhass bedenkenswert, manche erkennen fundamentalistische Lehrmeinungen oder gar nationalistische Leitbilder.
Ein Glück, dass zumindest die norwegischen Richter nicht auf ihren Knöpfen rumdrücken lassen und die ganze Chose nicht coram publico durchkauen. Er bekommt dort keine Öffentlichkeit. Damit könnten die vielen Versatzstücke geistiger Tätigkeit genau dort bleiben, wo sie hingehören.
Aber jetzt wird alles hübsch genau da publiziert, wo es sonst nie stattgefunden hätte.
Sicher, einige Zeitgenossen werden nun erklären, dass man genau diese „kruden Thesen“ im Licht der Öffentlichkeit diskutieren muss. Muss man das? Vor allem dann, wenn man das eigene Unverständnis gegenüber diesem Mann und diesen Ideen vor allen Menschen paaren muss mit der eigenen Ohnmacht?
Es wäre sicher hilfreich gewesen, auf den „enemy within“ zu verweisen, so wie es Johann Galtung tat. Aber dann könnte man sich nicht an diesem 1500 Seiten langen Strohalm festhalten. Dann müsste man die Reflexion nach innen beugen, in das Innerste unserer Gesellschaft. Da ist aber keine Mitte! Da sind wir…